19 Aug

Kannst du NEIN sagen?

Wie oft sagst du was du dir denkst?

Wie oft fühlst du ein innerliches NEIN und sagst es nicht.

 

Es ist ein ganz kurzes Wort und trotzdem ist es manchmal schwierig auszusprechen.

Das kommt daher, dass ein NEIN immer Konsequenzen mit sich bringt und wir uns mit genau diesen nicht auseinandersetzen wollen.

 

Schließlich könnte der Chef verärgert sein, wenn du zugibst nicht noch mehr Arbeit zu schaffen.

Die Kinder könnten im Geschäft ausflippen, wenn du ihnen genau den einen Lutscher nicht kaufst.

Deine Frau könnte sauer sein, wenn du ihr sagst, dass dir beim Nachmittagskaffee mit ihrer Mutter das Gesicht einschläft und du wirklich nicht mitkommen möchtest.

Dein Partner könnte total enttäuscht von dir sein, wenn du ihm heute schon wieder sagst, dass du keine Lust auf Sex hast.

Und so weiter und so fort…

 

Es gibt unzählige Situationen wo wir genau spüren, dass wir etwas nicht wollen und es trotzdem tun.

 

Wir sagen JA zu anderen und somit NEIN zu uns selbst.

 

Mit dem NEIN ZU UNS SELBST können wir meistens viel besser umgehen, als mit dem NEIN ZU ANDEREN.

Wir halten das aus erlernter Gewohnheit und Anpassung besser aus und müssen uns so nicht mit unangenehmen Gefühlen und Situationen konfrontieren.

Bis halt eines Tages der Moment kommt, wo wir entweder depressiv oder richtig sauer und wütend werden.

Es ist ein explodieren der unterdrückten Gefühle, wo Wut, Zorn und Traurigkeit uns überrollen und viel zu heftig zum Vorschein kommen.

Mit hochrotem Kopf, lautem Geschrei, ausgesprochenen Sätzen – die wir nachher wahrscheinlich bitter bereuen, lassen wir dann unseren Gefühlen freien Lauf.

In diesen Momenten sind wir sauer auf andere, aber vor allem auch auf uns selbst.

Nachdem wir uns beruhigt haben, verurteilen wir uns für unser heftiges Verhalten, aber auch dafür, dass wir nicht NEIN sagen konnten, immer alles für die Anderen tun und uns selbst dabei völlig vergessen.

Das heißt wir packen zum ganzen Ärger und der Traurigkeit auch noch Schuldgefühle in unseren Rucksack.

 

Wenn du diese Spirale in deinem Leben kennst, dann hilft dir vielleicht folgendes:

 

  1. Gib dir selbst etwas mehr Zeit für deine Entscheidungen, vieles musst du nicht sofort beantworten – außer dein Kind wälzt sich bereits am Boden des Einkaufscenters 😉.

  2. Wenn du merkst, dass du dir schwer tust NEIN zu sagen. Dann frag dich nicht WARUM du ja sagst, sondern WOZU?

 

Im WOZU steckt viel mehr Antwort, weil es dir sagt was du dir dafür insgeheim erwartest.

Ein Beispiel zum Schwiegermutter-Kaffeekränzchen:

 

Dein WARUM für ein JA wäre vielleicht:

Du gehst zum Nachmittagskaffee der Schwiegermutter mit um dir das beleidigte Gesicht deiner Frau zu ersparen, schließlich will „Mann“ ja auch keinen Krieg anzetteln.

Dein WOZU für ein JA wäre vielleicht:

Ich gehe mit zum Schwiegermutter-Kaffee, weil ich ein guter Mann sein möchte und meine Frau das auch sehen, anerkennen und wertschätzen sollte.

(Dahinter versteckt sich eventuell dein Bedürfnis nach Anerkennung und lässt dich so immer wieder Dinge tun, die du eigentlich gar nicht machen willst.)

 

Merkst du den Unterschied?

 

Beobachte dich einmal eine Weile selbst und erkenne dein WOZU.

Dann kannst du viel besser entscheiden ob es dir ein NEIN wert ist oder eben nicht.

Du handelst so auf alle Fälle viel bewusster und fühlst dich weniger überrannt, weil du genau weißt WOZU du etwas machst und dazu dann auch stehen kannst.

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Erkennen deines WOZU’s.

Und wenn du dabei Unterstützung brauchst, begleite ich dich gerne.

Alles Liebe,

Isabella